TG Schwenningen-Tischtennis
Andreas Strobel
Bildackerstr. 76
78054 Villingen-Schwenningen
Tel.: 07720/22366 (pr.) 0771/80217104
(g.)
(ast) Im Rahmen der Landesgartenschau fanden am
Sonntag Vorführungen von Menschen mit und ohne Behinderung statt. Dabei kam der
TGS-Tischtennisabteilung auf Anfrage des Tischtennisverbandes die gerne
wahrgenommene Aufgabe zu im Rahmen dieser Veranstaltung einen Showkampf gegen
Jochem Wollmert, Weltmeister und mehrfacher Goldmedaillengewinner bei den Parolympics,
aufzuführen. Als Gegnerin stellte sich hierfür die für die TGS in der
Verbandsklasse spielende Stefanie Bea zur Verfügung. Trotz seiner Behinderung
(Versteifung der Hand- und Fußgelenke) zeigte der in der Oberliga spielende
Jochen Wollmert, zu welch tollen Leistungen auch behinderte Sportler in der
Lage sind. Nicht umsonst gewann Jochen Wollmert in den vergangenen Jahren so
ziemlich alles, was es im Tischtennissport zu gewinnen gibt. Dies bekam auch
Stefanie Bea zu spüren, die wesentlich jünger und ohne Behinderung gegen den
routinierten Jochen Wollmert nur wenig Chancen bekam. Doch hier stand am Ende
nicht der Sieg im Vordergrund, sondern vielmehr die Präsentation Sport für und
mit Behinderten.
Dass man mit einer Behinderung bzw. mit einem durch Erkrankung hervorgerufenen
Handicap sportliche Höchstleistungen vollbringen kann, demonstrierte auch
zuletzt Beate Bea bei den Deutschen Meisterschaften der Transplantierten und
Dialysepatienten. Nachdem sie bereits in den vergangenen Jahren am ganz großen
Erfolg knapp dran war, schaffte sie in diesem Jahr den ganz großen Sprung.
Nachdem sie zunächst deutsche Meisterin im Dameneinzel wurde, erreichte Beate
Bea zusammen mit ihrem Partner Carsten Winkel (TTC Bremen) den zweiten Titel
bei den diesjährigen Meisterschaften. Neben den Siegerehren gilt wie im
Behindertensport auch mehr die Leistung, zu der die Spielerinnen und Spieler
durchaus in der Lage sind. Die Deutschen Meisterschaften führen eindringlich
vor Augen, dass Menschen , die mit einem fremden Organ leben, nicht nur neue
Lebensqualität gewinnen, sondern auch im Sport zu außerordentlichen Leistungen
fähig sind. So gesehen, ist dieser Wettkampf auch hervorragend dafür geeignet,
auf das Thema Organspende aufmerksam zu machen. Zwar steht die Mehrheit der
Bundesbürger einer Organspende positiv gegenüber, aber nur wenige haben auch
eine Organspenderausweis, der die persönliche Zustimmung für eine Organentnahme
im Todesfall regelt.. Derzeit warten in Deutschland weit mehr als 13.ooo
Menschen auf ein Spenderorgan. Grund genug für die TGSlerin Beate Bea bei den
in diesem Jahr in Dublin/Irland stattfindenden Europameisterschaften
teilzunehmen um damit auch weiter Werbung für Organspende zu machen. Im
Gegensatz zu Leistungssportlern im Behindertenbereich erhält Beate Bea keine
finanzielle Unterstützung seitens irgendeines Verbandes. Sie ist deshalb auch
dringend auf Sponsoren angewiesen, die zumindest teilweise ihre Teilnahme an
den großen Turnieren finanziell und damit natürlich auch die Werbung für Organspenden
unterstützt. Allen voran ist hier natürlich auch die Turngemeinde Schwenningen
Stammverein von Beate Bea aufgefordert, diese besondere Sportlerin weiterhin zu
unterstützen. Darüber hinaus ist es auch dem Engagement von Beate Bea zu
verdanken, dass die Deutschen Meisterschaften der Transplantierten und
Dialysepatienten 2012 in VS-Schwenningen ausrichten wird.