Beate
Bea erfolgreich bei den World Transplant Games 2011
(ast) Mit einem riesigen Erfolg kehrte die für die
TGS-Tischtennisabteilung spielende Beate Bea von den 18. World Transplant Games
2011 (Weltspiele der Transplantierten) aus Göteborg/Schweden nach Hause zurück.
Mit zwei Goldmedaillen im Dameneinzel und im Mixed krönte sie ihre bisherige
Tischtenniskarriere.
Für die alle zwei Jahre stattfindenden World Transplant Games fanden sich
Sportlerinnen und Sportler aus insgesamt 54 Nationen in Göteborg ein um sich
sportlich in den Disziplinen Tischtennis, Leichtathletik Volleyball, Radsport,
Tennis, Badminton und Golf zu messen.
Zusammen mit ihrer Tochter Stefanie Bea als Coach reiste bereits am 17. Juni
nach Göteborg um sich zum einen sportlich optimal vorzubereiten und zum anderen
auch die Sportlerinnen und Sportler aus Deutschland und den anderen
teilnehmenden Nationen in den weiteren Disziplinen anzufeuern.
Die diesjährigen World Transplant Games standen unter der Schirmherrschaft von
Prinz Daniel von Schweden, der ebenfalls bereits organtransplaniert wurde. Mit
ihm gab es am ersten Tag eine feierliche Eröffnungszeremonie in der Innenstadt
von Göteborg. Anschließend wurden die Spiele mit einem bunten Marsch aller 54
teilnehmenden Nationen durch die Innenstadt eröffnet.
Obwohl Beate Bea als amtierende Deutsche Meisterin und Europameisterin im
Dameneinzel zu den Weltspielen in Göteborg anreiste, zählte sie nicht unbedingt
zum engsten Favoritenkreis. Die große Unbekannte bei diesen Weltspielen waren
die Athletinnen und Athleten aus dem fernen Osten, sprich aus China.
Traditionell stark im Tischtennis galten diese Teilnehmer/-innen aus China
allgemein zum engen Favoritenkreis. Doch wie auch bei der EM im vergangenen
Jahr wollte sich Beate Bea nicht von vorne herein geschlagen geben. Die
Gruppenspiele der Vorrunde im Dameneinzel Ü50 überstand sie ohne
Satzverlust relativ locker. Nachdem sie sich Viertelfinale ebenfalls
durchsetzen konnte traf Beate Bea im Halbfinale auf die Engländerin Charlotte
Taylor. Eine Medaille und somit ihr Ziel war somit schon erreicht. Ohne Druck
zeigte sie nun ihr bestes Tischtennis und zog mit einem glatten 3:0 Erfolg ins
Finale ein. Hier traf sie auf die Chinesin Xin He, die sich ebenfalls
problemlos bis ins Finale spielte. Nun wurden Erinnerungen an das EM-Finale
wach. Etwas von der Rolle spielte sie taktisch falsch und lag nach den ersten
beiden Sätze mit 0:2 zurück. Coach Stefanie Bea versuchte in der Pause ihr
Spiel umzustellen, was aber auch zu Beginn des dritten Satzes nicht gleich
fruchtete. Schnell lag sie auch hier mit 3:6 zurück, ehe sie sich an die
Vorgaben hielt und Punkt um Punkt aufholte. Satz drei und vier konnte sie
gewinnen und beim Spielstand von 2:2 musste die Entscheidung im fünften Satz
fallen. Die zahlreichen Zuschauer in der Halle waren begeistert von diesem
spannenden Spiel. Die zahlreich anwesenden Zuschauer aus Fernost machten einen
Höllenlärm und wollten ihre Sportlerin zum Sieg schreien. Alle anderen
Zuschauer, egal woher, hielten dagegen und feuerten Beate Bea an. Gleich zu
Beginn des Satzes fiel Beate Bea allerdings wieder in die alten Fehler aus den
ersten beiden Sätzen zurück und lag beim Seitenwechsel bereits mit 1:5 in
Rückstand. Doch Aufgeben war noch nie Sache von Beate gewesen. Mit besserer
Sicherheit in den Ballwechseln holte sie Punkt um Punkt auf und lag plötzlich
selber mit 8:6 in Führung. Das Finale war nun nicht mehr an Dramatik zu
überbieten. Über die Spielstände 8:8, 9:9 und 10:10 ging es in die
Verlängerung. Letztendlich hatte die TGSlerin den größeren Siegeswillen und der
Sieg, den Titel und die Goldmedaílle wurde mit 12:10 im fünften Satz
eingetütet. Am Ende stellte sich aber die Frage, wer in diesem Finale mehr
Nerven auf der Strecke lies. Spielerin Beate oder Coach Stefanie.
Am darauffolgenden Tag stand noch die Mixed-Konkurrenz für Beate Bea auf dem
Spielplan. Hier ging sie mit Jan Hauberg vom Oberligisten SV Siek an den Start
und dominierte die Konkurrenz von Beginn an. Nachdem die deutsche Paarung das
Viertelfinale leicht überstand, traf man im Halbfinale auf die thailändische
Paarung Limririsophon/Sarid Som-In. Auch hier bescherte ein glatter 3:0 Sieg
den Einzug ins Finale. Hier kam es erneut zur Begegnung mit der Chinesin Xin
He, die zusammen mit Partner Qinghua Zhong ebenfalls ins Finale einzogen. Doch
die Revanche der Chinesin wollte nicht gelingen. Ganz im Gegenteil deklassierte
die deutsch Paarung Bea/Hauberg die Gegner deutlich mit 3:0 (11:7, 11:2, 11:1)
und holten dadurch jeweils ihren zweiten Titel und Goldmedaille. Jan Hauberg
gewann tags zuvor im Herren Einzel Ü18 ebenfalls Gold.
Nachdem die sportliche Seite für Mutter und Tochter Bea äußerst erfolgreich
abgeschlossen war, konnte man sich die restlichen Tage wieder der Kameradschaft
widmen. Neben dem sportlichen Ehrgeiz aller, der nicht hoch genug bewertet
werden kann, stehen bei den World Transplant Games auch der kameradschaftliche
Aspekt nationenübergreifend ganz vorne auf der Liste. Unterstützung andere
Athletinnen und Athleten, gemeinsame Ausflüge und geselliges Beisammensein und
ganz wichtig natürlich auch, aus eigener Erfahrung, Werbung in Sachen
Organspende. Es gibt auch in Deutschland noch immer nicht genug Organspender
für diejenigen, die dringend auf ein überlebenswichtiges Organ warten. Aus
diesem Grund organisiert Beate Bea, die im übrigen auch bei Trans-Dia e.V.
engagiert ist, die Deutschen Meisterschaften der Transplantierten und
Dialysepatienten 2012 in Villingen-Schwenningen. Hier hofft sie natürlich auf
breite Unterstützung der Stadt VS, der Turngemeinde Schwenningen und auf alle,
die helfen wollen.